Pilzmyzel auf Pflanzenfasern

Dimitra Almpani-Lekka, Natalija Miodragović und Unterstützende Exzellenzcluster Matters of Activity Futurium Mai-August 2024

Forschungsimpuls

Das Projekt »Myko.Plektonik« untersucht, wie Pilzmyzel als Rohstoff in der Architektur nutzbar gemacht werden könnte. Die Architektinnen Dimitra Almpani-Lekka und Natalija Miodragović experimentieren dazu mit verschiedenen Pflanzengeweben als Wachstumsgrundlage. Diese speziellen Garne (»Plektonik«) werden mit Holzfasern gemischt und mittels KemafilⓇ-Technologie umwebt. KemafilⓇ ist ein Ummantelungsverfahren für Fasern, das vom Sächsischen Textilforschungsinstituts e.V. entwickelt wurde.
Dimitra und Natalija verwenden einen Pilz namens Fomes fomentarius (Zunderschwamm), der in der Natur auf geschwächten Laubbäumen wächst. Der Pilz ist anspruchslos im Wachstum und hat nützliche Eigenschaften für Gebäude. Er hilft zum Beispiel, Schall, Feuchtigkeit und Temperatur zu regulieren. Außerdem untersuchen Dimitra und Natalija, wie Pilze und Pflanzen Boden und Wasser reinigen können.

Das Projekt soll zeigen, wie andere Lebewesen unsere Lebensweise verändern können. Wir lernen von ihnen und arbeiten mit ihnen zusammen, um unsere Umwelt nachhaltig zu gestalten. Das Projekt schafft ein Gleichgewicht zwischen der Arbeit im Labor und den Bedürfnissen der Industrie sowie zwischen den Bedürfnissen der Pilze und denen von Architekt:innen. Ein besonderer Dank geht an das Team von Prof. Vera Meyer an der TU Berlin für die Unterstützung im Labor und bei der Erforschung von Fomes fomentarius.

Forschende:

Natalija Miodragović & Dimitra Almpani-Lekka, mit Unterstützung von Prof. Vera Meyer und dem Department für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie der TU Berlin.

Strukturtextilien:

Natalija Miodragović, Nelli Singer, Daniel Suarez

Begleitendes Projekt: Object Space Agency

Kollaborativ entwickelte Szenarien und Prototypen

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